Gynäkologie Pferd
Fohlenlähme
Neugeborene Fohlen sind sehr anfällig gegenüber verschiedensten Krankheiten, eine davon ist die Fohlenlähme. Es ist daher sinnvoll ein neugebornes Fohlen vom Tierarzt erstuntersuchen zulassen und wenn notwendig die Fohlenlähmeimpfung durchzuführen. Auch die richtige Versorgung des Nabels, wie Reinigung und Desinfektion, ist sehr wichtig. Die Vitalität eines neugeborenen Fohlen ist an den Aufstehversuchen und an der Häufigkeit des Saugens am Muttertier erkennbar. Das Kolostrum (erste Milch) ist sehr wertvoll, da es spezifische Abwehrstoffe (Antikörper) gegen die Stallumwelt enthält.
Geburtshilfe
Bei den meisten Stuten verläuft die Geburt komplikationslos und meist in der Nacht. Ab und zu kann es aber vorkommen, dass das Fohlen zu groß ist oder falsch im Geburtskanal liegt. In diesem Fall ist dann die Geburt, die bei der Stute sonst sehr schnell geht, verzögert. Wenn trotz intensiver Wehen kein Fohlen zum Vorschein kommt, ist der Tierarzt zu verständigen. Mit Hilfe diverser geburtshilflicher Instrumente ist es dem Tierarzt oft möglich die Lage zu korrigieren und damit dem Fohlen auf die Welt zu helfen. Im Normalfall dauert die Geburt ca. 1 Stunde, gerechnet vom Eintritt des Fohlens in den Geburtskanal bis zur vollständigen Entwicklung. Kaiserschnitte sind aufgrund der notwendigen Sterilität großen Kliniken vorbehalten.
Künstliche Besamung
Die Vorteile der künstlichen Besamung liegen auf der Hand. Man kann sich einen Hengst aussuchen, der weit entfernt der Stute aufgestallt ist. Tiefgefriersperma kann über die ganze Welt transportiert werden und ist oft noch vorhanden obwohl der Spender bereits tot ist. Kühlsperma ist binnen 24-36 Stunden zu verarbeiten. Das Verletzungsrisiko ist gegenüber dem Natursprung deutlich kleiner und das Timing kann genau auf die Stute eingestellt werden. Der Verlauf bis zum sprungreifen Follikel wird durch mehrere Ultraschalluntersuchungen zeitlich festgelegt, dann wird das Pferd im Zwangsstand verbracht, gereinigt und inseminiert.
Trächtigkeitsuntersuchung
Mittels Ultraschall wird ab dem 18.Tag die Fruchtblase mit dem Embryo bildlich festgehalten und im positiven Fall ist auf ein Fohlen zu hoffen. Man sollte jedoch die Gefahr einer Resorption der Frucht nie außer Acht lassen.