Tierklinik Wallner

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Interne Medizin Pferd

Kolik

Die Kolik ist eine komplexe abdominale Erkrankung beim Pferd bei der mehrere Faktoren als Ursache zusammenspielen können. Erkennbar ist eine Kolik an Symptomen wie vermehrtes Schwitzen an einzelnen Körperpartien (Hals, Bauch, Flanke), oder am gesamten Körper. Die Tiere zeigen Futterverweigerung, keinen Kotabsatz, Pulserhöhung und Kreislaufschwäche. Sie schlagen sich selbst gegen den Bauch, scharren in der Box, legen sich nieder und wälzen sich in schlimmeren Fällen. Bei einer Kolik ist sofort der Tierarzt zu verständigen, denn eine gleich eingeleitete Therapie und Kreislaufunterstützung ist eventuell lebensnotwendig. Es gibt viele verschiedene Arten von Koliken und die Stärke der Koliksymptome entspricht nicht unbedingt der Gefährlichkeit einer Kolik. Ein schleichender Verlauf, wie bei einer Obstipation oder einer ursprünglich leichten Darmverlagerung kann genauso zum Tode führen. Dem Tierarzt stehen neben der klinischen Untersuchung die rektale Untersuchung, und die Untersuchung des Magens mit der Nasenschlundsonde zur Verfügung. Zur Vermeidung von Koliken ist die richtige Fütterung und regelmäßiges Entwurmen wichtig.

Entwurmungsschema:
Bei Gemeinschaftshaltung auf kleinen Koppeln wird die Entwurmung 4 mal im Jahr empfohlen, wobei im Herbst ein Anthelmintikum, das auch gegen Bandwürmer wirkt, verwendet werden soll. Bei Stallhaltung ist doch mindestens 2 mal jährlich zu entwurmen. Eine Koppelpflege vermindert den Anteil an ausgeschiedenen Wurmeiern in der Wiese enorm.

 

Haut

Sommerekzem
Das sogenannte Sommerekzem bringt manche Pferdebesitzer zur Verzweiflung. Eine breite Palette an Heillotionen wird angeboten, jedoch nur wenige helfen. Wichtig ist mit der Therapie zu beginnen bevor die Symptome auftreten, vor dem Sommer. Die Auswahl der Weide zeigt, dass bei mehr Wind, weniger Sträucher, weniger Mücken auch die Symptome geringer sind. Die Gegensensibilisierung und die SIT (spezifische Immuntherapie) zeigen bei konsequenter Anwendung recht gute Erfolge. Lokal hat sich das tägliche Auftragen von Ekzemol sehr bewährt.

Pilzinfektion
Eine ansteckende, juckende Krankheit, die durch Waschungen und Impfungen therapiert wird. Sie zeigt sich meist durch das Auftreten von mehreren wunden Flecken überall am Körper. Es steht eine Impfung gegen Pilzinfektion zur Verfügung die nach einer Grundimmunisierung jährlich aufgefrischt wird.

 

Lunge

Bei akuten Lungenerkrankungen kann es sich um eine Bronchiolitis, Bronchitis oder Pneumonie handeln. Ebenso äußert sich Asthma, Lungenödem und Stauballergie durch Husten und erhöhte Atemfrequenz. Lungenprobleme treten eher im Winter und Frühjahr auf und gehen unbehandelnder Weise in chronische Formen über. Das bedeutet, dass das Problem dauerhaft werden kann und langfristig Medikamentengabe von Nöten ist.

 

Dämpfigkeit RAO

Die RAO ist eine chronische Lungenerkrankung mit aktiven Schüben. Sie wird in 4 Stadien eingeteilt, wobei nur die letzten 2 Stadien mit dem Ausdruck Dämpfigkeit bezeichnet werden. Erkennbar ist die RAO an chronischen Husten, Leistungsminderung, Abmagerung sowie Atembeschwerden. Zur Diagnosestellung werden die Auskultation, die Perkussion, sowie eventuell eine endoskopische Untersuchung herangezogen. Die RAO kann nicht geheilt werden, jedoch kann mit einer sofortigen Behandlung der akuten Schübe und einem guten Stall- und Fütterungsmanagement die RAO um einen Krankheitsgrad verbessert werden. Als Dauertherapie sind Medikamente wie Clenbuterol, Acetylcystein in Verwendung.

 

Augen

Die Palette der Augenerkrankungen reicht von Erbkrankheiten, Infektionskrankheiten und Verletzungen im Augenbereich. Verletzungen am Auge sind meist als Notfall zu werten und bedürfen einer dringenden Versorgung. Entzündungen der umliegenden Organe, z.B. Lidbindehautentzündung ist nicht so dramatisch und kann vom Besitzer mit der richtigen Augensalbe auch selbst therapiert werden. Augensalbe ist nicht gleich Augensalbe, einzelne Probleme können durch die Verwendung einer falschen Augensalbe noch verschlimmert werden, ja es kann sogar zum Verlust des Augenlichtes führen. Zum Beispiel ist die Verwendung einer kortisonhältigen Salbe bei einem Hornhautulcus kontraindiziert (absolut falsch).