Tierklinik Wallner

Ghegastrasse 49,
8720 Knittelfeld,
Tel.: +43 3512 83259
Fax: +43 3512 83259 4
Notfall: +43 3512 83259
office@tierklinik-wallner.at

Die richtige Ernährung des Kaninchens

Sie werden als Haustiere sowohl für Kinder als auch für Erwachsene immer beliebter, die Kaninchen. Sowie bei allen anderen Tiere die wir als Haustier halten ist unser oberstes Ziel natürlich ihnen ein langes, gesundes und artgerechtes Leben zu bieten.

Um unser Ziel zu erreichen ist es natürlich wichtig unsere kleinen Mitbewohner richtig zu ernähren. Nun findet man in jeder Tierhandlung ein fast unübersichtliches Angebot von Futtermittel für Kaninchen von Heu über Lecksteine bis hin zu Knabberstangen und Joghurtdrops. Aber was braucht das Kaninchen wirklich, was ist nur als Leckerli für ab und zu gedacht und was kann sogar schädlich sein?

Deshalb ein kurzer Einblick in die richtige Ernährung unserer Kaninchen:
Kaninchen sind wie ihre wilden Vorfahren Nagetiere. Ihre Zähne wachsen ständig, eine Abnützung erfolgt nur durch das richtige Futter. Die Wildform unserer Hauskaninchen ernährt sich vor allem von Gräsern, Kräutern, Rinden und Zweigen. Ähnlich sollte man auch unsere Zwerge ernähren, da obwohl im Aussehen sehr unterschiedlich ihre Verdauung gleich funktioniert und sie dieselben Befürnisse haben wie ihre Vorfahren.

Das gesündeste und wichtigste Nahrungsmittel ist daher ein Gemisch aus verschiedenen Kräutern und Gräsern. Sie enthalten die wichtige Rohfaser, die die Verdauung in Schwung hält und durch das Mahlen die Zähne abnützt. Zu den bevorzugten Kräutern zählen:

  • – Löwenzahn
  • – Kohldistel
  • – Kamille
  • – Petersilie

aber auch Blätter von Kulturpflanzen können gefüttert werden (wenn nicht aus eigenem Garten bitte gründlich waschen) wie

  • – Möhrenkraut
  • – Fenchelgrün
  • – Kohlrabiblätter

und natürlich verschiedene Gräser (Nicht vom Straßenrand pflücken) Kräuter und Gräser sollten täglich frisch gefüttert werden und den ganzen Tag zur Verfügung stehen. Kaninchen die bisher keine frischen Kräuter oder Gräser erhalten haben, müssen in kleinen Mengen daran gewöhnt werden, um dem Magen Zeit zu geben sich auf das neue Futter einzustellen.

Da uns Wiesen oder frische Kräuter nicht das ganze Jahr zur Verfügung stehen, wird zusätzlich Heu, auch ad libitum, gefüttert. Heu enthält ebenso viel Rohfaser und auch in getrockneter Form wichtige Vitamine, Mineralien und hochwertige Fette. Ebenso wie bei Kräutern und Gräser soll auch Heu täglich frisch und ad libitum gefüttert werden. Es ist normal, dass eine kleine Menge übrig bleibt, da Kaninchen die minderwertigen Bestandteile nicht fressen. Auch sollten die feinen Heureste, die im Sack zurückbleiben nicht gefüttert werden. Sollte ihr Kaninchen ein kleiner Heumuffel sein, streuen sie getrocknete Kräuter und Blüten darunter um es schmackhafter zu machen. Wie steht es nun mit der Fütterung von Obst und Gemüse? Beide enthalten hochwertige Vitamine und sind eine wichtige Eiweiß und Flüssigkeitsquelle und es bringt Abwechslung in den Futterplan. Sowohl Obst als auch Gemüse sollten daher in ausreichenden Mengen und vor allem frisch vorhanden sein.

Beliebte und gut verträgliche Gemüsesorten sind:

  • – Salate (z.B Endivie, Eisberg)
  • – Kohl bes. Grünkohl
  • – Gurken
  • – Möhren
  • – Petersiliewurzeln
  • – Radischenblätter (NUR Blätter, gut waschen)
  • – Selerie

Als Obst eignen sich besonders Äpfel (ohne Kerne). Banane oder Trauben (geschält und entkernt) sollten nur als Leckerli angeboten werden. Steinobst NICHT füttern, es enthält zuviel Zucker.

WICHTIG:

  • Gemüse und Obst mehrmals täglich in kleine Mengen frisch anbieten. Kaninchen neigen dazu das Obst und Gemüse zu hastig zu fressen wenn sie es nur einmal tägl. bekommen, was zu Fehlgärungen im Magen führt.

Kommen wir nun zu den vielen verschiedenen Trockenfuttersorten, Pellets, Drops und Kaustangerl die man massenhaft in Tierhandlungen erhält.
Die meisten Trockenfuttersorten enthalten zu viele Fette, Stärke und Zucker, die zur Fettleibigkeit und Verdauungsproblemen führen. Ein normales Kaninchen (ausgenommen Zucht und Mastkaninchen) benötig max. 1 gestrichen EL pro 1kg täglich.

Geeignet Leckerchen mit denen sie ihrem Kaninchen eine Freude machen können sind ab und zu ein geschälter Sonnenblumenkern oder Erbsenflocken.
Sowohl gesund als auch Beschäftigung bieten Heuklotz oder Heubaguettes, oder auch Äste von Apfel- oder Birnenbaum oder Haselnussstrauch.

ZUSAMMENFASSEND

IMMER Füttern:

  • – Kräuter
  • – Gemüse
  • – Gräser
  • – Obst (hauptsächlich Äpfel)
  • – Heu
  • – Trockenfutter max. 1EL/kg tägl.

LECKERLI:

  • – Bananen, Trauben
  • – Erbsenflocken
  • – Geschälte Sonnenblumenkerne

ABSOLUT UNGEEIGNET:

  • – getrocknets Brot, Zwieback oder Knäckebrot
  • – Nudeln, Reis, Kekse
  • – Milchprodukte und Honig
  • – Knabberstangen und Drops aus der Tierhandlung

sonnenblume

gemuese

salat

karotten

apfel

ungeeignet