Chirurgie und Orthopädie
Für alle Operationen gelten sterile Kautelen und diese Grundsätze werden vom Chirugen peinlichst genau eingehalten. Rasieren, desinfizieren, abdecken mit sterilen Tüchern und die Verwendung von sterilen Handschuhen und sterilem Besteck sind Grundvoraussetzung für das Gelingen von Operationen.
Weichteilchirurgie
- Tumorentfernung mit Hilfe des Elektrokauters
- Laparotomie zu diagnostischen Zwecken. Hierzu zählen Biopsien von diversen inneren Organen z.B. Leber.
- Laparotomie mit therapeutischen Zwecken um lebensbedrohliche Zustände abwenden zu können. Entfernung der Ovarien und der Gebärmutter bei einer Pyometra (eitrige Gebärmutter) oder Ovarialveränderungen (Zystische Entartung), Fremdkörperoperation, Magendrehung oder-überladung mit Gastrotomie, Knochenkotobstipation mit und ohne Enterotomie, Harnblasensteinentfernung, Milzextirpation, Zwerchfellhernien und vieles mehr aus dieser Palette von interessanten aber auch schwierigen OP’s sind ein paar Beispiele.
Kastration Hündin
Die Hündin erhält zuerst eine Injektionsnarkose, wird dann intubiert und an das Inhalationsnarkosegerät inkl. Sauerstoff monitoring, EKG und bei Bedarf mit Beatmung angeschlossen. Nach der Laparotomie werden bei der Kastration der Hündin sowohl die Ovarien (Eierstöcke) als auch der Uterus (Gebärmutter) ligiert und entfernt. Die Bauchwunde wird in mehreren Schichten verschlossen. Die Entfernung der Hautnähte erfolgt 10 Tage nach der Operation.
Kastration Rüde
Narkose erfolgt wie bei der Hündin. Beim Rüden ist keine Eröffnung des Bauchraumes notwendig. Hier werden durch einen Hautschnitt am Skrotum (Hodensack) beide Hoden entfernt. Auch hier erfolgt die Nahtentfernung 10 Tage post OP.
Kastration Hengst
Der Hengst wird mittels Infusion abgelegt. Danach werden die 4 Extremitäten ausgebunden. Das OP Feld wird desinfiziert und dann werden beide Hoden abligiert und abgesetzt. Eine Tetanusprophylaxe ist bei dieser OP dringend notwendig. Das Hochbinden und das Einbandagieren des Schweifes sollen eine nachträgliche Verunreinigung der Wunde verhindern. Aus diesem Grund wird auch das Stroh aus der Box entfernt. Tägliches Führen verhindert das Anschwellen des Präputiums.
Kastration Stute
Die Kastration der Stute erfolgt mittels Laparoskopischer Endoskopie am stehenden Pferd. Diese Operation ist Spezialkliniken vorbehalten.
Kastration Katze
Die weibliche Katze wird zuerst voruntersucht und erhält dann eine Injektionsnarkose. Anschließend wird das Operationsfeld rasiert und steril gemacht. Nach der Eröffnung der Bauchhöhle werden die Eierstöcke und ein Teil des Uterushornes ligiert und entfernt. Die Bauchwunde wird in mehreren Schichten verschlossen und nur die Hautnaht (Draht) ist nach 10 Tagen zu entfernen. Die geringgradige Wundserumbildung kann durch vermehrte Bewegung und /oder Schlecken entstehen, ist jedoch als harmlos einzustufen.
Kastration Kater
Ab einem Alter von 5-6 Monaten können Kater kastriert werden, dies beugt dem Markieren vor, außerdem sind kastrierte Kater weniger in Rauferein verwickelt. Unter Vollnarkose werden die Hoden ligiert und entfernt. Eine Nahtentfernung ist nicht notwendig, da mit resorbierbaren Nahtmaterial gearbeitet wird.
Kastration Heimtiere
Die Kastration von Ratten, Kaninchen und Meerschweinchen erfolgt ebenfalls unter Inhalatonsnarkose. Beim weiblichen Tier ist die Eröffnung des Bauchraumes, beim männlichen Tier des Hodensackes notwendig. Um das Narkoserisiko zu minimieren werden Heimtiere während der Operation auf Wärmematten gelagert und bleiben bis zum Aufwachen in beheizten Sauerstoffkäfigen.
Osteosynthesen
Knochenbrüche nach Autounfällen oder Fensterstürzen kommen sehr oft vor. Die operativen Frakturbehandlungen zB: Radius/Ulnafraktur, erfolgen ebenfalls unter Narkose und unter streng sterilen Kautelen, unterschiedlich nach der Frakturform mit Nägel, Platten oder Spickdrähten. Diese Implantate sollten nach der Frakturheilung wieder entfernt werden, in einigen wenigen Fällen können sie auch belassen werden.